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{Rezension} Ken Follett – Winter der Welt

by Lena G.
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Ken Follett - Winter der Welt

 

Krieg und Frieden im 20. Jahrhundert

Winter der Welt” ist nach “Sturz der Titanen” der zweite Band der, auf drei Bände ausgelegten Jahrhundert-Saga von Ken Follett, und man taucht mit Leichtigkeit in die frühen 30er-Jahre des 19. Jahrhunderts ein. Die Ereignisse knüpfen nicht unmittelbar an das Ende des ersten Bandes an und die Geschichte macht einen zeitlichen Sprung von etwa 9 Jahren.
Die Leser finden sich also im Jahre 1933 wieder – genau zu der Zeit in der Adolf Hitler in Deutschland zum Reichskanzler ernannt wird.

Ken Follett nimmt viele Fäden auf, die er zuvor im ersten Band geschickt gesponnen hat und man trifft eine Vielzahl an bekannten Charakteren wieder. Es ist wirklich interessant zu erfahren, was aus ihnen geworden ist, welche gesellschaftliche Stellung sie besetzen und wie sich komplizierte Liebesbeziehungen im Lauf der Zeit entwickelt haben. Doch lange verweilt man nicht bei den alten Bekannten, denn nun ist die Zeit der nächsten Generation!
Auch wenn die vergangenen Jahre die Familienverhältnisse verkompliziert haben, man die Namen der Nachkommen sortieren und sich die damaligen Begebenheiten ins Gedächtnis rufen muss, fiel mir der Einstieg in diese Geschichte zu keiner Zeit schwer.

Winter der Welt” handelt von einem furchtbaren Tiefpunkt unserer Vergangenheit – Follett erzählt die Geschichte des gewaltigsten Krieges, in dem Millionen von Menschen getötet und unzählige Häuser ausgebombt wurden. Dabei orientiert er sich strikt an historisch belegte Daten; er schreibt über wahre Ereignisse und lässt seine fiktiven Charaktere als Augenzeugen beiwohnen. Und dabei erkennt man das unglaubliche Talent des Autors, denn er erzählt diese düstere Geschichte so plastisch, so detailliert, dass man als Leser unweigerlich meint ein Teil der damaligen Welt zu sein.

Besonders interessant ist der ständige Szenenwechsel, der gleichzeitig den Sprung in ein anderes Land bedeutet. Mal steckt man in Deutschland fest, dann wieder in England oder Frankreich, schließlich findet man sich in Spanien, Russland oder Amerika wieder. Auch wenn die Charaktere über alle Kontinente verteilt leben, verfolgen sie alle das gleiche Ziel – sie kämpfen an unterschiedlichen Fronten gegen den Faschismus an.

Die Stimmung im Roman ist selbstredend düster, bedrückend und macht wütend, dennoch macht Ken Follett an den richtigen Stellen Platz für romantische Momente, die zwar von Verzweiflung und Ängsten dominiert werden, dafür aber voller Leidenschaft stecken.

Als einzigen Kritikpunkt möchte ich kurz anmerken, dass der Einbezug von manchen historischen Ereignissen, wie zB. der spanische Bürgerkrieg, meiner Meinung nach die Geschichte überladen. Auch wenn Ken Follett dadurch ein weltlich umfassendes Bild zeichnet, wäre hier weniger mehr gewesen. Andersherum finde ich es bedauerlich, dass bedeutende Ereignisse wie die verheerenden Luftangriffe auf Dresden und die Leningrader Blockade so gut wie gar nicht zur Sprache kamen.

Doch dies ist jammern auf hohem Niveau! Denn, auch wenn mir der erste Band etwas besser gefallen hat, bekommt “Winter der Welt” die volle Punktzahl. Ich freue mich schon sehr auf den abschließenden dritten Band der den Titel “Edge of Eternity” tragen wird.

 

FAZIT

Ken Follett legt in dem zweiten Band der Jahrhundert-Saga das ganze Ausmaß, den schleichenden und vernichtenden Prozess, der faschistischen Übernahme erschreckend realistisch dar und überzeugt mit einer fundierten Recherche und einer fantastischen Erzählkunst!

 

HINWEIS

Auch wenn die Handlung in “Winter der Welt” in sich abgeschlossen ist, ist es dennoch absolut empfehlenswert den Vorgängerband “Sturz der Titanen” zuvor zu lesen!!!!



Bibliografie

1.024 Seiten
Band 2 von 3 «Jahrhundert Saga»
Originaltitel: “Winter of the World
ISBN: 978-3785724651
Verlag: Lübbe
→ Leseprobe

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