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{Buch vs. Film} “Dem Horizont so nah” nach Jessica Koch

by Lena G.
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Buchcover und Filmplakat von DEM HORIZONT SO NAH

Solide Verfilmung einer starken Romanvorlage

In »DEM HORIZONT SO NAH« verarbeitet Jessica Koch einen wichtigen Abschnitt ihres Lebens und erzählt, wie die erste große Liebe ihr Leben nachhaltig geprägt hat. Gleichzeitig macht sie mit dem Veröffentlichen ihrer Lebensgeschichte auf ein wichtiges Thema aufmerksam und leistet vorbildliche Aufklärungsarbeit, was die verheerende Immunkrankheit HIV betrifft. Die anstehende Literaturverfilmung habe ich zum Anlass genommen, den Bestseller vor dem Kinobesuch zu lesen und ich bin ehrlich froh, das getan zu haben. Denn der Roman enthält so viel mehr Facetten und hat mich deutlich nachhaltiger berührt, als der Film.

Mit guter Musik und einer sehr ausgelassenen Stimmung beginnt das romantische Drama und von den ersten Szenen an konnte mich die Hauptdarstellerin Luna Wedler als Jessica begeistern. Sie füllt ihre Rolle perfekt aus und zeigt den Zuschauern, wie schön es war, jung und frei zu sein und gemeinsam mit ihr verliebt man sich in den wunderschönen Danny. Die fröhliche Atmosphäre weicht schnell einer ernsthaften und bedrückenden. Von einem Moment auf den anderen überschatten unlösbare Probleme die junge Liebe und stellt sie auf die Probe. Diese traurige und gleichzeitig wegweisende Episode wird Jessicas Leben für immer prägen.

Im Gegensatz zur Protagonistin wirkt die Figur von Danny im Film ziemlich blass. Als Zuschauer sieht man in ihm stets den strahlenden Model-Freund, der mit seiner Vergangenheit zu kämpfen hat. Sein schweres gesundheitliches Schicksal sieht man ihm zu keiner Zeit an, was es dem Zuschauer schwer macht, dieses schließlich zu akzeptieren.

Obwohl mich die Verfilmung durchaus berührt hat, ist die emotionale Kraft des Romans nicht vorhanden. Zum einen wurden einige Handlungsstränge verändert und reduziert, zum anderen wird nicht wirklich deutlich über welchen Zeitraum und zu welcher Zeit sich die gesamte Geschichte erstreckt. Da der Roman in Form eines Tagebuchs erzählt wird, hätten eingeblendete Jahreszahlen die Ernsthaftigkeit der Beziehung verstärkt.

Ganz besonders hat mir jedoch das in meinen Augen so wichtige Nachwort gefehlt. Das filmische Ende ist nur zwischen den Szenen klar erkennbar und es ist der Fantasie des Zuschauers überlassen, sich die finalen Ereignisse zusammenzureimen. Eben weil diese Geschichte autobiografisch ist, hätte ich mir hier ein klarer definiertes und detailliertes Ende gewünscht.

© Pantaleon Films

FAZIT

Das Young-Adult-Drama »DEM HORIZONT SO NAH« basiert auf einem hochemotionalen autobiografischen Roman, der von einer tragischen Liebesgeschichte erzählt. Obwohl mich der Film gut unterhalten und ebenfalls bewegt hat, hält er dem direkten Vergleich mit der starken Romanvorlage nur schwer stand.

Herausragend ist die schauspielerische Leistung der jungen Hauptdarstellerin Luna Wedler, die mich von Beginn an mitreißen konnte. Der restliche Cast ist ebenfalls gut gewählt und die großartigen Bilder mit der fantastischen Atmosphäre, die den Film stets umgibt, ist einnehmend. Allerdings wird die Handlung in meinen Augen zu reduziert erzählt, bzw. empfand ich das Ende als zu kunstvoll und zu wage. Hier hätten klare Worte genau die emotional zerstörerische Kraft entwickelt, die ich im Roman erlebt habe.

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