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FRANKFURT – Es ist ein sonniger Donnerstagmorgen in der Buchmessewoche und mich hat es in ein kleines, von außen unscheinbares Kino in Frankfurt Downtown verschlagen. Für einen ausgewählten Kreis Journalisten findet hier die Pressevorführung der Literaturverfilmung “INTRIGO – TOD EINES AUTORS” statt, einem Krimi, der auf einer zwanzig Jahre alten Romanvorlage des Schweden Håkan Nesser basiert.
“TOD EINES AUTORS” ist zugleich der Auftaktfilm einer Trilogie, die in demselben, von Nesser geschaffenen Universum spielt. Dabei stehen alle drei Filme für sich, einzig die Problematik der Charaktere, der Wunsch auf Rache und Vergebung sowie der Kampf mit der Zeit stellen die Verbindung des INTRIGO-Projekts dar.
Die Story besticht nicht mit schwindelerregenden Actionszenen à la Hollywood, vielmehr war es die subtile Darstellung in Kombination mit der raffinierten Erzählweise, die meinen Blick auf die Leinwand gebannt haben. Eine besondere Herausforderung beim Adaptieren der Story muss das Ziehen der unsichtbaren Linie gewesen sein, die die Story innerhalb der Story klar abgrenzt. Denn der Protagonist David (Benno Fürmann), der ein nicht verarbeitetes Trauma in einem Roman verarbeitet hat, sucht Beistand bei einem berühmten Autor, der von Oscarpreisträger Sir Ben Kingsley dargestellt wird. Zwischen den beiden entsteht ein durchtriebenes Katz-und-Maus-Spiel. Parallel dazu erzählt David seinen Roman, der mit einem feigen Mordversuch, einem spurlosen Verschwinden und einem mysteriösen Tod zu tun hat. Auf beiden Erzählebenen gibt es für die Zuschauer Rätsel zu lösen und die Aufklärung am Schluss kam für mich vollkommen unerwartet und dank der subtile Darstellung umso war sie umso kraftvoller.
“The Story is very bookish” —Håkan Nesser
Im anschließenden Gespräch mit dem schwedischen Bestsellerautor Håkan Nesser sprach er sehr glücklich und befreit von seinem Traumberuf als Schriftsteller und dem Glück, dass seine Bücher in Deutschland so gerne gelesen werden. Dass er vor vielen Jahren seinen sicheren aber Energie raubenden Beruf als Lehrer aufgegeben hat, um sich voll und ganz seinen Geschichten zu widmen, hat er zu keinem Zeitpunkt bereut. Zumal er im Hinterkopf immer wusste, dass er jederzeit in seinen alten Job zurückgekonnt hätte. Seine Romane schreibt er strukturiert runter, ohne sich zuvor Gedanken zu machen, wie sie enden sollen. Er lässt seine Grundidee zusammen mit den Charakteren frei und folgt ihnen auf ihrem Weg. Oftmals überrascht es ihn selbst, was alles passiert und das ist es auch, was ihn am Schreiben so viel Freude bereitet. Wenn man schon von Anfang an weiß, wie die Reise endet, würde ihn das Schreiben wohl nicht so sehr bereichern.
Mit der ersten INTRIGO-Verfilmung ist er ausgesprochen zufrieden. Es bereitet ihm sehr viel Freude die großartigen Schauspieler Benno Fürmann und Sir Ben Kingsley bei ihrem scharfsinnigen Schlagabtausch und dem perfiden Lügen- und Rachespiel zu beobachten, das er einst entworfen hat. Auf der anderen Seite ist es wenig skurril eine Story zu verfolgen, in dem Autoren, die Werke des jeweils anderen lesen und analysieren.
Die INTRIGO-Trilogie hat Nesser vor 20 Jahren geschrieben. Wer die Bücher damals gelesen hat, wird bei dem Film überrascht werden. Denn das Ende ist überraschend anders. Vielleicht sogar besser.
“Die Zuschauer sollen sich vor- und nicht zurücklehnen” —Daniel Alfredson
Da Nessers Romanvorlage knapp 150 Seiten umfasst, musste Regisseur Daniel Alfredson („Verdammnis”, „Vergebung” nach Stieg Larsson) die Story nicht unglücklich kompensieren. Trotzdem dauerte es, mit Unterbrechungen, etwas zwei Jahre, die Vorlage vollständig für die Leinwand zu adaptieren.
Alfredson ist schon lange ein großer Fan von Håkan Nessers Büchern. Seine Werke sind intellektueller als manch andere und die eigene Liebe zur Literatur ist in all seinen Werken spürbar. Um Nessers Vision des fiktiven Ortes Maardam zu würdigen, hat Alfredson viel Zeit auf Reisen verbracht. Gedreht wurde “TOD EINES AUTORS” schließlich in vier Ländern (Antwerpen, Slowenien, Kroatien, Belgien). “Ein Patchwork!”
Die gemeinsamen Szenen von Veronica Ferres und Benno Fürmann wurden in deutscher Sprache gedreht, was die deutschen Zuschauer vielleicht verwundern mag. In der englischen Filmversion werden diese Szenen durch einen Untertitel ergänzt. Schließlich spielt Fürmann im Film einen Übersetzer, der für einen deutschen Verlag Bücher aus der englischen in die deutsche Sprache überträgt. Da alle Filme für den deutschen Markt synchronisiert werden, geht die Bedeutung der Übersetzungsarbeit leider etwas verloren. Perfektionist Alfredson ist damit nicht ganz glücklich. Für ihn sei es immer befremdlich, synchronisierte Filme zu sehen, merkte er schmunzelnd an.
Ich persönlich finde, dass man auch in der synchronisieren Fassung die Zusammenhänge problemlos nachvollziehen kann.
“Du sollst Gefühle haben, nicht die Gefühle dich” —Benno Fürmann
In die Rolle des gehörnten Ehemanns David, konnte sich der deutsche Schauspieler Benno Fürmann gut hineinversetzen, was man im Film auch spüren kann. Fürmann versteht die Quelle seiner kalten Wut. Die Ausnahmesituation, in der sich Protagonist David befindet, können viele Menschen in einer gewissen Art und Weise nachvollziehen. Wie David sein Problem im Verborgenen löst ist jedoch ausgesprochen perfide und extrem feige. Die Unwissenheit, ob seine Rache ihn eines Tages einholen wird, stürzt ihn langsam ins Verderben. Diese Art der Buße empfindet Fürmann, der eine direkte Konfrontation schätzt, als eine der brutalsten Formen.
Besonders die Grauzonen, die der Film für die Zuschauer gelassen hat, begeistern Fürmann. Man neigt dazu, den Protagonisten David nicht zu mögen. Dennoch versteht man ihn und kann seinen Leidensweg nachvollziehen.
Ob die Fans der ursprünglichen Romanvorlage den Film mögen werden, blendet Fürmann beim Dreh komplett aus. Ebenso versucht er es zu vermeiden, zu sehr von außen auf seine eigene Arbeit zu schauen. Wenn man die ganze Zeit versucht beim Dreh darüber nachzudenken, wie die Zuschauer die Szenen mit einem Idol wie Sir Ben Kingsley sehen, blockiert es die Arbeit und macht sie nicht leichter.
Regie: Daniel Alfredson
Darsteller: Benno Fürmann, Sir Ben Kingsley, Tuva Novotny, Veronica Ferres, Daniela Lavender
Länge: ca. 106 Minuten
Kinostart: Donnerstag, 25. Oktober 2018
Verleih: Twentieth Century Fox
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2 Kommentare
Da stolper ich zurzeit überall drüber und es klingt interessant! Danke für die tolle Verlosung 🙂
Ich kann nur sagen dass ich die Methoden des Autors sehr mag er spinnt seine Geschichten und kann sich selbst überraschen was es für ihn selbst und die Leser noch interessanter macht. Ich hoffe seine folgenden Bücher werden genauso erfolgreich.