Drei langweilige Kurzgeschichten. Nicht so meins …
Diese Veröffentlichung haben wir tatsächlich dem ersten Corona-Lockdown zu verdanken. Denn die drei Kurzgeschichten lagen über Jahre versteckt in Becketts Schublade. Geschrieben hat er sie vor vielen Jahren und die letzte der drei Kurzgeschichten lieferte ihm sogar die Inspiration zu seinem Thriller «DER HOF«, der 2014 erschienen ist.
Wenn ich ganz ehrlich bin, merkt man schon, dass er zu diesem Zeitpunkt noch am Anfang seiner Autorenkarriere stand. Weniger spürt man das am Erzählstil, denn der ist durchaus einnehmend, vielmehr fehlt den Kurzgeschichten die typische Beckett-Raffinesse.
Die drei Kurzgeschichten versprühen zwar eine unheilvolle Atmosphäre, doch handlungs- und unterhaltungstechnisch bieten sie leider sehr wenig.
In der ersten Geschichte “DER ECKPFEILER” geht es um eine vorwitzige Kinderbande, die im Stil von Stephen Kings “STAND BY ME” eine unheilvolle Entdeckung machen.
Von allen Geschichte hat mir diese tatsächlich atmosphärisch am besten gefallen. Doch leider Gottes findet die Handlung keinen sinnigen Schluss und endet mit offenen Fragen.
Die zweite Story «EIN KURZER BERICHT» ist die kürzeste der drei Geschichten und die uninteressanteste. Wobei diese den Lesern indirekt über die Frage nachdenken lässt, welche Spuren ein Mensch hinterlässt.
Die dritte und letzte Geschichte «MUTTER GANS» versprüht einen märchenhaften Charme und erinnert an das Schicksal von «HÄNSEL UND GRETEL».
Obwohl diese Story gut erzählt wird, mochte ich die stumpfe und vorhersehbare Entwicklung nicht, die ziemlich vorhersehbar ist.
Für zwischendurch sind Kurzgeschichte durchaus toll, doch diese drei sind in meinen Augen einfach nur langweilig. Vor allem, wenn man als Fan von Simon Beckett eine Beckett-typische-Unterhaltung erwartet, wird man leider enttäuscht.