Eine gemächliche und nachdenklich machende Liebesgeschichte, die zu wenig unterhält
Dieser Roman beginnt dramatisch mit einem tödlichen Verkehrsunfall, der die Protagonistin Evvie zur Witwe macht. Das Trauern fällt ihr schwer, da ihr schlechtes Gewissen alle Gefühle überlagert. Denn was keiner weiß, am Tag des Unfalls wollte sie ihren Mann verlassen, da sie sich nach einem glücklicheren Leben sehnte. Ist es falsch, sich in dieser Situation “befreit” zu fühlen, oder macht sie das zu einem schlechten Menschen?
Auf diesen innerlichen Konflikt war ich sehr gespannt und er brachte mich beim Lesen ins Grübeln, da man sich gut in die Gefühlslage der Protagonistin einfühlen kann. Trotzdem fiel es mir schwer, eine Verbindung zu ihr herzustellen, da sie auf mich zu unnahbar wirkte. Diese Distanz löst sich im Verlauf der Handlung zwar auf, trotzdem fand ich die Lesezeit mit ihr nicht immer leicht.
Kurze Zeit später begegnet sie Dean, der ihre Lage neutral bewerten kann und der neue Hoffnung in ihr weckt. Doch auch er ist auf der Flucht vor seinen inneren Dämonen und findet Kraft in ihren Gesprächen. Langsam entwickeln sich sanfte Gefühle zwischen den beiden, die zur gemächlichen Handlung passen.
Die Grundidee der Handlung selbst hat mir gut gefallen, die Umsetzung war mir leider zu unspektakulär.
Einfühlsam aber gemächlich erzählt die Autorin von großen Gewissensbissen, Trauer, Selbstzweifeln und Hoffnung. Dabei entstehen leider einige Längen, die das Leseerlebnis schmälern.
Ehrlich gesagt habe ich mir mehr von diesem Roman versprochen…