Man kann nicht alles mögen …
Schon seit einigen Jahren schleiche ich um den hochgelobten Roman »GUT GEGEN NORDWIND« von Daniel Glattauer herum. Aufgrund der durchweg positiven Rezensionen habe ich eine Geschichte erwartet, die das Potenzial hat, eine Herzensgeschichte zu werden.
Doch das war leider nicht der Fall, denn mich persönlich hat dieser Roman ziemlich enttäuscht zurückgelassen.
Die Grundidee, die Geschichte ausschließlich in E-Mails zu erzählen und die Protagonisten lediglich virtuell zusammenzubringen, ist durchaus interessant. Die E-Mails sind gekonnt formuliert und lassen sich schnell Weglesen. Auch die ersten kurzen Nachrichten zwischen Emmi und Leo haben einen guten Unterhaltungswert. Allerdings zeigen sich die Charaktere nach kurzer Zeit von ihrer pubertären Seite und ganz besonders die Reaktionen von Emmi waren mir zu kindisch und klischeebeladen. Die nichtigen Streitereien, die schnell einsetzen, haben mich genervt und dadurch konnte ich nur wenig Sympathien für die Protagonisten und ihre Geschichten aufbringen.
Erschwerend kommt hinzu, dass man durch das Lesen der E-Mails wenig vom wahren Seelenleben der Charaktere erfährt und nur das miterlebt, was sie einander erzählen.
FAZIT
Rückblickend betrachtet, hat »GUT GEGEN NORDWIND« meine (vielleicht zu) hohen Erwartungen nicht erfüllen können. Der in vielen Rezensionen als Lieblingsbuch glorifizierte Roman bot mir keinerlei Mehrwert und die Tändeleien der Protagonisten konnte ich leider keinen Moment ernst nehmen.
288 Seiten
Band 1 von 2
ISBN: 978-3442465866
Verlag: Deuticke Verlag + Goldmann Verlag