Eiskalte Herzen, schutzlose Seelen
Prinzessin Darejan erkennt ihre Schwester nicht wieder. Die mitfühlende Königin Seloran scheint plötzlich eiskalt geworden zu sein, und den rätselhaften Gefangenen, den sie in ihrem tiefsten Kerker versteckt, behandelt sie ungewöhnlich grausam. Angeblich sei er ein Spion der Nordreiche. Doch dann entdeckt Darejan eine schreckliche Wahrheit: Der finstere Magier Ahoren hat Besitz von Königin Selorans Körper ergriffen und baut eine Armee von Schattenkriegern auf, um das Königreich zu unterwerfen. Und plötzlich ist Darejan selbst auf der Flucht, zusammen mit dem angeblichen Spion. Er gehört dem Geheimorden der DúnAnór an, die als Einzige in der Lage sind, Ahoren zu bannen. Doch der Gefangene hat sein Gedächtnis verloren. Und zudem scheint er Darejan zu hassen. Das ungleiche Paar begibt sich auf eine Suche voller tödlicher Gefahren …
Quelle: Randomhouse.de
Langatmig, langweilig, kompliziert …
“Der Kuss des Kjer” zählt zu meinen absoluten Favoriten im High-Fantasy-Bereich. Von der ersten Seite an hat mich die atemberaubende Handlung, die authentische Charakterisierung der Protagonisten und Lynn Ravens fesselnder Schreibstil die Realität vollkommen vergessen lassen. Von daher war es für mich selbstverständlich, dass ich mir sofort nach Erscheinen ihr neuestes Werk schnappe.
Doch schon nach wenigen Seiten habe ich mich gefragt, ob ich wirklich ein Buch von Lynn Raven in den Händen halte. Der Einstieg war mühselig und mit den Seiten wurde es nicht leichter. Daneben sorgten unaussprechliche Orts-, Stämmer- und Ordensnamen bei mir für ordentlich Verwirrung.
Die Handlung weist einige Parallelen zu “Der Kuss des Kjer” auf, was dieser leider nicht zugutekommt. Mit dem Fortschreiten baut sich hier keinerlei Spannung auf. Zu viele Wiederholungen und zu detaillierte Beschreibungen lassen die Handlung beinahe einschlafen. Die wahre Geschichte, – die Geschichte bevor sich der Schleier des Vergessens, im wahrsten Sinne des Wortes, über sie legte, – bleibt zu lange verborgen.
In groben Zügen konnte man sich die Liebesgeschichte zusammenreimen, doch richtig einfühlen konnte ich mich nicht. Ebenso bekam ich nur schwer Zugang zu den Protagonisten. Fälschlicherweise sah ich anfangs einen anderen männlichen Charakter als Helden an, der dann plötzlich verschwand. Dem wahren Protagonisten fehlten neben der Vorgeschichte, die viel zu spät erzählt wird, prägnante Eigenschaften. Eigentlich empfand ich nur Mitleid mit ihm. Denn selten habe ich eine fiktive Figur dermaßen leiden sehen.
In den letzten Kapiteln wallte, entgegen meinen Vermutungen, doch noch so was wie Spannung auf. Das Kind war für mich zu diesem Zeitpunkt allerdings schon in den Brunnen gefallen.
Fazit
Lynn Raven ist unbestritten eine fantastische Autorin, doch “Seelenkuss” konnte mich in keiner Weise mitreißen.
Schade, dann warte ich eben auf ihr nächstes Werk.
Einzelband
Altersempfehlung: ab 13 Jahren
Verlag: cbt
→ Leseprobe
http://www.cbt-lynnraven.de
SPECIAL: Personen, Orte, Begriffe
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