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{Filmkritik} Sieben Minuten nach Mitternacht

by Lena G.
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Sieben Minuten nach Mitternacht

Das Leben des jungen Conor (Lewis MacDougall) ist alles andere als sorglos: Seine Mutter (Felicity Jones) ist ständig krank, er muss deshalb bei seiner unnahbaren Großmutter (Sigourney Weaver) wohnen, und in der Schule verprügeln ihn die großen Jungs. Kein Wunder, dass er jede Nacht Albträume bekommt. Doch dann wird alles anders: Als er wieder einmal schweißgebadet – um punkt sieben Minuten nach Mitternacht – aufwacht, hat sich der alte Baum vor seinem Fenster in ein lebendiges Wesen verwandelt und spricht zu ihm. Ist das noch der Traum – oder ist es Realität? Das weise Monster beginnt, ihm Geschichten zu erzählen. Fortan kommt sein ungewöhnlicher Freund jede Nacht und seine Erzählungen führen Conor auf den Weg zu einer überwältigenden Wahrheit…

 

Warnung an alle Eltern und sensible Erwachsene

Trotz der Altersfreigabe von 12 Jahren ist die Geschichte – egal ob in Buch- oder Filmform – nur bedingt für sensible Kinder, Jugendliche und Erwachsene geeignet. Durch die realistische und authentische Darstellung des Krebsleidens im Endstadium können die gewaltigen Bilder verstörend und nachhaltig beängstigend wirken. Da sich diese Geschichte zwischen den Zeilen entwickelt, könnte die wichtige Botschaft schlimmstenfalls falsch verstanden werden.
Bitte nicht leichtfertig schauen oder lesen lassen!

 

Das Vermächtnis: Die Geschichte hinter der Geschichte

Das Schicksal muss wohl gewollt haben, dass diese Geschichte von Patrick Ness erzählt wird. Denn die Romanidee selbst stammt gar nicht von ihm, sondern von der britischen Autorin Siobhan Dowd, die 2007 den Kampf gegen den Brustkrebs verlor. Obwohl sich Patrick Ness und Siobhan Dowd nie getroffen haben, hat er ihre Idee vollendet und “Sieben Minuten nach Mitternacht” veröffentlicht. Dass dieser tief berührende Roman so viele Leser nachhaltig berühren und tief bewegen wird, hätte Siobhan Dowd mit Sicherheit sehr gefreut.

 

Das Buch

Sieben Minuten nach Mitternacht von Patrick Ness und Siobhan Dowd

“Sieben Minuten nach Mitternacht” ist eines der außergewöhnlichsten Bücher, das ich jemals gelesen habe. Bei mir hat dieses Werk deutliche Spuren hinterlassen. Jedes Mal wenn ich diesen Titel irgendwo entdecke, fühlt sich mein Herz an, als würde es von einer eiskalten Hand umklammert. Im Gegensatz zu “Das Schicksal ist ein mieser Verräter” versprüht diese Geschichte keine Lebensfreude. Es zeigt das stille Leiden eines Jungen, der sich dem schlimmsten Albtraum seines Lebens stellen und lernen muss, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen.

Schon damals fiel es mir schwer, eine würdige Rezension zu schreiben, die diesem großem Titel gerecht wird und auch jetzt, nachdem ich mir den Film angesehen habe, fehlen mir schon wieder die Worte.
Aus diesem Grund verlinke ich euch einfach meine Buch-Rezension von damals und hoffe, dass ihr einen kleinen Eindruck bekommt.

{Rezension} Patrick Ness – Sieben Minuten nach Mitternacht

„Was willst du von mir?“, fragte Conor. Das Monster presste sein Gesicht gegen die Scheibe. Es geht nicht darum, was ich von dir will, Conor O´Malley. Es geht darum, was…

 

 

Der Film: Eine gewaltige Geschichte, ein noch gewaltigerer Film

Da ich das Buch schon kannte, wusste ich, worauf ich mich einlasse. Die symbolischen Rätsel hatte ich für mich schon gelöst und die versteckte Botschaft verstanden. Dennoch war ich zu Beginn an extrem skeptisch, ob die Filmemacher dieses gewaltige, aber schlanke Buch angemessen für die Leinwand adaptieren können.
Trotz aller Schwierigkeiten haben sich die Produzenten dieser Mammutaufgabe gestellt und Patrick Ness hat das Drehbuch dafür verfasst.

Tja …  nach den ersten Szenen musste ich angestrengt die aufsteigenden Tränen wegblinzeln. Denn der Film hat mich sofort gepackt und mich bis zum Ende nicht mehr losgelassen. In meinen Augen stimmt hier einfach alles, angefangen von der düsteren Stimmung des Settings, die genau die Atmosphäre einfängt, die mir das Buch damals übermittelt hat, über die Musik und den animierten Effekten bis hin zu dem überaus starken Cast, aus dem besonders Lewis MacDougall heraussticht, der die Rolle des Conor so eindrucksvoll darstellt, dass es einem glatt die Sprache verschlägt. Beim Zuschauer weckt MacDougall sofort alle Beschützerinstinkte und man überlegt fieberhaft, welch glückliche Wendung das unausweichliche Schicksal vielleicht doch noch abwenden kann. Es ist so schwer und ergreifend, die Furcht und die Verzweiflung des Jungen mitanzusehen, dass es mir nach dem Film wirklich nicht gut ging. Und dennoch ist die Botschaft so wichtig, egal wie traurig sie ist:

Wir müssen die, die wir lieben, manchmal gehen lassen, um sie im Herzen zu behalten.

Was für ein gewaltiger, was für ein grandioser Film!

Filmografie

ab 19. Oktober 2017 als DVD, Blu-ray und digital
Studiocanal Filmverleih
 

basierend auf dem gleichnamigen Roman von Patrick Ness & Siobhan Dowd
erschienen im cbj Verlag

Originaltitel: «A Monster Calls»
Laufzeit: ca. 104 Minuten
Altersfreigabe: ab 12 (mit Einschränkung!)
 

Darsteller
Lewis MacDougall
Sigourney Weaver
Felicity Jones
Liam Neeson
Toby Kebbell
u.a.
SIEBEN MINUTEN NACH MITTERNACHT | Trailer | Deutsch German | Ab 04. Mai 2017 im Kino!

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